Bier Paul

Der Paul hinter Bier Paul ist Ralf Paul - das zeigt sich auch im Logo, wo seine Kontur das Zentrum bildet. Er war es, der unter diesem Lable im Jahr 2002 bei der Brauerei Sorg&Schädeli in Villmergen die ersten Biere braute. Die Zusammenarbeit entwickelte sich zur Partnerschaft und gipfelte schlussendlich 2005 in der Fusion zur Erusbacher & Paul AG.

Gemeinsam betreiben Sie auch den Brauereiladen beim Idaplatz in Zürich. Dieser fungiert zwar als Stützpunkt in Zürich, ist aber betreffend Verkaufsmenge zweitrangig. So geht dort pro Jahr ca. 130 Hektoliter Bier über den Ladentisch - wenig im Vergleich zur gesamten Produktionsmenge von über 5000 Hektolitern.

Hauptsächlich wird Paul in Bars und Restaurant im Grossraum Zürich verkauft. Da gehört Bier Paul neben Turbinenbräu und Ambos mittlerweile zu den präsentesten unabhängigen Brauereien. Doch auch im Handel ist die Verfügbarkeit in Zwischenzeit durch das ganze Jahr gesichert. So hat zum Beispiel, neben den grossen Getränkehändlern wie IC, Huber oder Schüwo, auch die Rio Getränkemarktkette Paul im Sortiment.

 

Als gelernter Bierbrauer legt Ralf grossen Wert auf handwerklich einwandfrei gebraute Biere. Seine Brauerausbildung absolvierte er bei Hürlimann und schloss diese 1997 ab - kurz bevor die davor von Feldschlösschen übernommene Brauerei für immer den Betrieb einstellte.

Die extremen Experimente sind bei Bier Paul daher nicht zu erwarten, um so mehr aber eine hohe Qualität im ganzen Sortiment. Dieses besteht zur Zeit aus den Bieren Paul 01 bis Paul 10. Einige davon, wie zum Beispiel das Helle (01), das Natürtrübe (02) oder das IPA (10), werden ganzjährig gebraut und sind somit immer erhältlich. Saisonal zum Zug kommen Biere wie das Sommerbier (04), das Bockbier (06) oder das Amber (07), welche zeitlich begrenzt verfügbar sind. Wir sind gespannt, welches Bier das Sortiment in Zukunft noch erweitern wird - die Doppelnummerierung lässt zumindest Spielraum für Neues.

 


5 Fragen an den Brauer

  • Mit welcher internationalen Brauerei würdest Du gerne einmal eine Collab machen
    Eine Zusammenarbeit mit internationalen Grossbrauereien suchen wir nicht wirklich, ist aber nicht ausgeschlossen. Am Interessantesten ist die Zusammenarbeit mit anderen innovativen Klein- und Mittelständigen Brauereien

  • Interessantester Bierstil zum brauen
    Alle Bierstile sind interessant zum Brauen. Angefangen bei der Idee ein neues Bier zu kreieren, über die Entwicklung des Rezepts, bis zur Umsetzung im Brauprozess, und dann natürlich die Degustation des neuen fertigen Bieres. Dann das Wichtigste: Wie kommt die neue Sorte bei den Bierfreunden an.

  • Welches Bier hat Dich am meisten beeindruckt
    Viele Biere von anderen Brauereien haben mich schon beeindruckt. Jedes einzelne Bier zu seiner Zeit und Gelegenheit.

  • Was ist Dein Gastrogeheimtip bezüglich Craftbier
    Es gibt nicht wirklich einen Geheimtip. Jeder Wirt der seine Gäste auch im Bereich Bier verwöhnt ist ein Gewinn. Ein "Riesen-Angebot" von verschiedenen Bieren ist schön, gerade bei Bieren an die ich sonst nicht herankomme. Wichtig ist das der Wirt auch über sein Sortiment bescheid weiss und mir das richtige Bier empfehlen kann.

  • Welche Schweizer Brauerei ist Deiner Meinung nach am innovativsten

     


Doch sich in einem Portrait über Paul auf Ralf zu beschränken wäre falsch. Der andere Teil der Erusbacher & Paul AG ist das Duo Otto Sorg und Hansruedi Schädeli . Die zwei, welche sich bereits aus der Schulzeit kannten, gründeten im Jahr 2000 ihre Brauerei Sorg &Schädeli. Der gelernte Braumeister Sorg ergänzte ch mit seinem Partner auf ideale Weise. Zwar verstand Schädeli als gelernter Automechanikermeister nicht all zu viel vom Bier brauen, konnte mit seinem handwerklichen Geschick jedoch einen wesentlichen Teil zum Aufbau der Brauerei leisten.

 

Während Paul hauptsächlich im Raum Zürich erhältlich ist, so findet man das Erusbacher Bräu vorallem in Restaurants des Kanton Aargaus. Im Sortiment finden sich neben den klassischen Lager und Weizen auch nicht alltägliche Bierstile wie Frühlingsbock, Zwickel und Golden Ale.

 

Am heutigen Brauereistandort stösst die Erusbacher & Paul AG immer mehr an ihre Grenzen. War es in der Vergangenheit immer wieder gelungen durch eine optimale Platzausnutzung die Kapazitäten zu erhöhen, so wird dies in den jetzigen Räumlichkeiten nicht mehr möglich sein. Zusammen mit dem Eigentümer der Liegenschaft konnte aber ein idealer Platz für die zukünftige Brauerei gefunden werden. Nur einen Katzensprung entfernt, wird der neue Standort nicht nur die eigentliche Brauerei beherbergen, sondern auch Raum bieten für Büros, einem Shop und als grosses Highlight einem Restaurationsbetrieb mit Sommergarten. Ähnlich wie bei Stone in Berlin, wenn auch ein wenig kleiner, werden die Gäste des Restaurants durch grosse Glasscheiben direkten Einblick in die Bierproduktion erhalten. Auch sind Führungen geplant, so dass der Brauprozess live miterlebt werden kann.

 

Ein grosser Schritt, der Ralf mit seinen Mitstreitern da vor sich hat, denn schon Mitte 2018 ist die Eröffnung geplant. Der Umzug einer Brauerei ist eine gewaltige Aufgabe, vorallem da die Produktion nur kurz unterbrochen werden darf. Dennoch bin ich überzeugt, dass dieses Projekt ein Erfolg wird - und freue mich bereits jetzt auf Besuche im aargauischen Villmergen.